Portrait

Weinbau

Wir, Jutta Zimlich Müller, Hans-Wilhelm Müller und unser Jungwinzer Johannes Müller, bewirtschaften ca. 20 ha Weinberge im Familienbetrieb, unsere Groß-/Mutter Sigrid Zimlich sorgt für die Behaglichkeit in Haus und Garten. Weinbau war schon immer elementar für die Geistermühle. Davon zeugen nicht zuletzt die großen Gewölbekeller aus der napoleonischen Zeit. Immerhin stammt auch die älteste Kelter im Deutschen Weinbaumuseum Oppenheim, datiert auf 1721, von der Geistermühle. Und gemäß einer Urkunde von 1728 hatte der Müller der Geistermühle eben auf jener Kelter für den verpachtenden Freiherrn den "ohnweit der Mühle" liegenden "neu angelegten Weingarten" zu des Freiherrn und seiner Erben "eigenen Genuss vorbehalte" zu pressen.

Unsere Weine gedeihen direkt bei der Geistermühle in der Weinlage "Uffhofener La Roche" auf Böden aus der Zeit des Rotliegenden sowie über Sandsteinverwitterungen und Löß. In der Bornheimer Gemarkung sind hingegen vor allem sandiger und toniger Lehm sowie Kalkmergel vorzufinden. Hauptrebsorten bei den Weißweinen sind Riesling, Grauer und Weißer Burgunder, Chardonnay, Müller - Thurgau, Würzer, Silvaner, ... bei Rotweinen Spätburgunder, St. Laurent, Portugieser und Dornfelder.

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Vorlage für unser Logo ist dieser behauene Sandstein von 1790, eingelassen über der Türe unseres Mühlengebäudes. Den Rahmen innerhalb der Sandsteinsäulen bilden die nach oben ziehenden gräflichen Lilien mit ihren geschweiften Blättern, zwischen denen die Krone in der Basis ruht. Beides sind Zeugnisse der ehemals gräflichen Herren La Roche, die die Geistermühle in Erbpacht vergaben. Das Mühleisen darüber sowie das Wasserrad vertreten die Mühlentechnik.

Kulturelles

Ist es unsere Weinkultur, die uns Rheinhessen für so viele weitere Lebensbereiche öffnet? Oder hängt es damit zusammen, dass unser so fruchtbarer Landstrich schon immer begehrt war, so dass die Rheinhessen seit der Völkerwanderung bis zum heutigen Tage aufgrund des Zuzugs von Menschen aus anderen Regionen immer Offenheit bewahrt haben.

Dieser Charakterzug spiegelt sich im Lebensausdruck unserer Familie auf der Geistermühle wider. Wohl ist die Geistermühle längst keine aktive Mahlmühle mehr, doch bewarhen wir deren Geist durch das noch genutzte Wasserrecht und die Erhaltung der kompletten Mühle mit ihrer Innenausstattung in Verquickung mit dem Weinbau, von dem wir heute leben. Früher Mühle mit Weingut, heute Weingut mit Mühle, schätzen wir die vielfältigen Möglichkeiten unseres Anwesens, die sich auch kulturell bieten.

Nehmen Sie als Gast mit teil an dieser Wein- und Mühlenkultur:
Besuchen Sie uns zu einer unserer Veranstaltungen, - vom bunten Treiben des Mühlentages an Pfingsten über Konzerte oder verschiedenste Führungen bis hin zu Weinerlebnistagen gemeinsam mit den Flonheimer Winzern ist für jeden Besucher etwas dabei. Ebenso können Sie Ihre Gäste zur eigenen Feier auf die Geistermühle einladen um in unseren alten Mauern Wein-, Garten-, und Mühlenkultur gemeinsam zu genießen.

Hin und wieder sind wir auch im Fernsehen zu entdecken. So besuchte uns Johannes Kalpers schon bei "Fahr mal hin", ebenso wurde bei "Kaffee oder Tee" ein Weinworkshop (mit Direktübertragung) ausgestrahlt. Unter anderem bei den Trulli wie auch hoch zu Roß bei der Bestandskontrolle der Weinberge sind wir im "Bilderbuch Deutschland: Rheinhessen - Von Steinen und Weinen" zu sehen. Die Einblicke bei "Mühlenträume zwischen Eifel und Schwarzwald" bringt das Weingutsleben auf einem Mühlenanwesen lebendig näher.

Unser persönlicher Höhepunkt waren die zwei Wochen, als der Spielfilm "Die geerbte Familie", mit Denise Zich und Günther Schramm u.a., auf der Geistermühle gedreht wurde. Unvergessliche Eindrücke, die wir gern in Erinnerung rufen.

Historie

Dort, wo sich das "Tor zur Rheinhessischen Schweiz" befindet, blickt man auf eine alte Wassermühle: die Geistermühle. Sie liegt idyllisch im Wiesbachtal, umringt von Rebstock bewachsenen Hügeln und vom Wiesbach umwunden, zwischen den Weindörfern Flonheim und Wendelsheim.

Der denkmalgeschützten Mühle in fränkischem Baustil wurde am 25. Juni 1355 das Wasserrecht verliehen. Lange Zeit kann man nun nichts mehr in alten Büchern über das Gehöft aufstöbern, wobei auch das Gerücht umgeht, es habe sich hier ein Kloster befunden. Ebenso wurde gegen Ausgang des Mittelalters gemunkelt, es spuke in der schon damals so benannten "Geister"-mühle. Dies mag zu dem in früheren Jahrhunderten häufigen Besitzerwechsel geführt haben, der uns bekannt ist.

Ab 1732 bewirtschaftete die mennonitische Familie Gallé das Gehöft, deren Bauaktivität hauptsächlich der heutige Charakter zu verdanken ist. Einige Gebäude stehen noch ebenso wie sie damals erbaut wurden: Scheune, Keller, Gartenmauer... 1849 verkauften Gallés die Geistermühle. Der Neubesitzer Valentin Trapp nahm etliche technische Neuerungen vor, installierte z.B. neben dem Wasserrad eine erste Turbine, baute eine Knochenstampfe und Stärkefabrik. Nach seinem Tod erwarb unser Urgroßvater Jakob Zimlich II im Dezember 1895 die Geistermühle. 1949 noch baute der letzte Müllermeister der Geistermühle, Heinrich W. Zimlich, gleichzeitig auch Winzermeister, die Mühle um, wobei er unter anderem das Wasserrad durch eine "Ossberger Durchströmturbine" ersetzte. Bedingt durch wirtschaftliche Verschärfungen nahm er einige Jahre später an der 3. Mühlenstilllegungsaktion teil. Danach wurde die Mühle bis 1985 zur Futterschroterei und zum Haferquetschen genutzt. Bis vor kurzem diente sie noch als Getreidelager.

Als einzige das Wasserrecht noch nutzende Mühle Rheinhessens wird die Wasserkraft heute zur Stromerzeugung mittels des Turbinenradantriebs über einen Asynchrongenerator verwendet. Mit dem Elektrizitätswerk stehen wir in einem "Verbundsystem auf unterstem Leistungsniveau", was bedeutet, dass wir Strom ins Netz einspeisen und bei Bedarf daraus entnehmen können.

Zwar ist die Geistermühle nun nicht mehr aktiv, das Inventar wurde aber vollständig erhalten. Aus diesem Grund können wir jährlich am Deutschen Mühlentag teilnehmen und bei Führungen den Weg vom "Korn zum Mehl" erklären.
In der Mühle finden sich gerne Gesellschaften ein, zum Beispiel Wandergruppen, die bei uns vespern und unseren Wein probieren. Ebenso können Sie unsere Mahlstube für Ihre Feierlichkeiten anmieten.

Allem voran jedoch hat sich die Geistermühle, zu der neben der Vermahlung seit Jahrhunderten Weinberge zählen, längst dem Weinbau verschrieben - eine Passion, die wir mit Begeisterung ausleben.

Erleben Sie unsere Individualität zu Hause mit den belebenden Weinen der Geistermühle: Weinlädchen